Das trifft recht hart...
Test Honda-e Advance: Höchststrafe im Retro-Stromer
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"Mit einem ideensprühenden und raumsparenden Konzept in cooler Retro-Hülle hätte der Honda-e das Zeug zum Kultobjekt einer Elektro-Gemeinde. Leider patzt er im wichtigsten Kapitel: Effizienz."
"(...) Drohend glimmt das gepanzerte Reptil in Warnorange im Display unseres Honda-e Advance auf. Bedeutet: Die Leistung und alle Nebenverbraucher werden jetzt gedrosselt. Was heißt hier jetzt! Wir fahren doch ohnehin schon mit minimaler Klimatisierung, besser an einem 5-Grad-Tag Heizung, durch die kühlen Lande. Haben eigens im versteckten Menü die Energiediebe runtergeregelt von "normal" auf "kühler". Und bekamen dies mit einem ordentlichen Reichweitensprung von 145 auf 183 Kilometer ab Ladesäule quittiert. Sollte reichen, für unsere 160-Kilometer-Testrunde, Stadt, Überland, abschließend Autobahn, auf der wir uns ohnehin mit 115 km/h Maximaltempo bescheiden.
Doch, sorry für das Wortspiel, weit gefehlt! Auf der Autobahnetappe, vor allem ab 15 Prozent Ladestand zählt der Honda-e die Kilometer oder vielmehr die Prozente runter als habe sich die Horde auf seltene Rohstoffe spezialisierter Vampire über das Lithium in seinem brutto gar nicht mal so kleinen Speicher hergemacht: 35,5 kWh sind unterflur gebunkert, von denen allerdings nur 28,5 kWh nutzbar sind. Netto also exakt so viel wie beim Mini Cooper SE. Aber wie viel weniger macht der Nippon-Mini aus seinem Energievorrat!
Zwischenladen als Notlösung: Nach 140 Kilometer ist Schicht
33 kWh werden es am Ende der 158,7 Kilometer gewesen sein, die ab Ladesäule in die Akkus fließen, umgerechnet 20,8 kWh/100 km. Denn zu den 30,5 kWh, die unsere Säule ausweist kommen noch mal 2,5 kWh, die wir - festhalten - zwischenladen mussten, um nicht draußen vor den Toren Münchens zu stranden. Das ist uns zuletzt mit einem VW e-Crafter passiert, der über ebenfalls 35 kWh große Speicher verfügt, der ein beladener 3,5-Tonner-Kastenwagen ist und bei dem wir damit gerechnet haben. Auch mit den ganz frühen E-Vans von Renault und Nissan musste man schon mal bangen, Jahre her. Aber doch nicht bei diesem brandneuen, kleinen, flachen, sogar mittels Verzicht auf die Spiegel aerodynamisch rundgelutschten Kleinwagen! Der vor allem eines ausdrückt: Ich bin anders als die Supersize-Elektro-Boliden von Audi, Daimler, BMW! Klein, leicht, effizient!Naja, Zwischenstopp also, nicht so tragisch, wir haben ja einen CCS-Lader mit formal 56 kW Leistung an Bord. Zehn Minuten bis München, das muss genügen."
Spricht mit mir! Der CCS-Lader nimmt keinen Draht auf (...) Was nun? Fünf Prozent Akku nach 140 Kilometern, 12 Kilometer, das reicht nie bis nach München-Nord, formal gut 20 Kilometer. Nächste Säule von Eon. Mist, die geht nur per App! Keine Lust auf weitere Registrierungsprozeduren.
Eine kleine Luke an der Alpiq-HPC-Säule weist auf den Typ-2-Anschluss hin. Ausprobieren! Stecker angesetzt gedreht, frei ist die Ladeluke. Jetzt wird alles gut?! Ein Blick auf das Display, das per GP-Joule/Greenpeace Energy-Karte den Ladevorgang gestartet hat: 4,4 kW. Wie bitte! Soll das ein Witz sein. Formal wären es 6,6 kW, auch nicht berauschend. So stehen wir hier und können nicht anders, als den Kopf schütteln über dieses eigentlich so "pfiffige" Paket, das aber ausgerechnet auf der "letzten Meile" nicht ankommt: Im Kapitel Effizienz. Und das ist letztlich bei aller Sympathie entscheidend. (...)"
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